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gestern: Geschichtliches rund um den Kölner Ebertplatz

Carl Dietmar erinnert im Kölner Stadtanzeiger an die Vorfälle am Oberlandesgericht einen Tag vor dem Boykott aller jüdischen Geschäfte.
Schon Freitag, den 31. 3. 1933, stürmen SA- und SS-Trupps das Justizgebäude am Reichenspergerplatz ep. Jeder der jüdisch aussieht, wird unter Beschimpfungen und Schlägen aus dem Gebäude getrieben.
Auf einem Wagen der Städtischen Müllabfuhr werden prominenteste Richter und Rechtsanwälte, Referendare und Gerichtshelfer in langsamer Fahrt am Dom vorbei, über die Hohe Straße zum Polizeipräsidium gefahren. Dort werden die Männer wieder freigelassen.

IAm 1. April beginnt der angekündigte Boykott jüdischer Geschäfte, Büros, Arztpraxen und Kaufhäusern. SA-Leute beschmieren die Schaufenster mit antisemitischen Parolen und verwehren dem Publikum den Zutritt.

Mit einer Veranstaltung im historischen Treppenhaus des Oberlandesgerichts Köln (Reichenspergerplatz) erinnern am Montag (31. März, 18 Uhr) Juristen des OLG, des Kölner Anwaltvereins sowie Mitglieder der Kölner Synagogengemeinde an das Geschehen vor 75 Jahren.

„Köln, Freitag, 31. 3. 1933 - ein Tag verändert die Kölner Anwaltschaft“ von Louis Peters
2. Auflage, Kölner Anwalt Edition (ISBN 978-3-00-024275-5), 60 S., 10 Euro.

 KSTA: „Keine Solidarität, kein Mitgefühl“ ex
 KSTA: „Juristen gedenken ihrer verfolgten jüdischen Kollegen“ ex

Autor:gf | modifiziert am 19.05.2008 | http://ebertplatz.de/artikel/4449.html